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Geschichte


"Wer die Gegenwart verstehen will und die Zukunft meistern will, der muß die Vergangenheit kennen."

Einleitende Worte des Turnfreundes STEINBACH im Jahre 1931 anläßlich des 25jährigen Bestehens.


1906
Am 2. Mai, um 21.00 Uhr, Gründung ursprünglich als Männerturnverein. Einige Gründernamen: Karl DAMM (1. Vorsitzender), Karl PUSCH, Ernst LANGE, Walter BAUER, Max MÜLLER, Wilhelm KRELLE u.a..

Der Ort Staaken zählte damals ca. 1000 Einwohner. Vereinslokal war das Lokal „Hornemann", in dessen Räumen gleichzeitig geturnt wurde!!! Lustig aus heutiger Sicht: Es lag eine Genehmigung vor, auf dem Dorfplatz in Staaken turnen zu dürfen. Die ersten selbst angeschafften Turngeräte waren ein Barren, ein Reck, zwei Gewichte, zwei Matten und ein paar Schaukelringe.

1907
Erste Vergleichswettkämpfe finden beim „Gauturntag" gegen Rathenow und Potsdam statt. Die Mitgliederzahl: 26 Erwachsene und 17 Jugendliche.

1908
Verstärkte Nachwuchsbildung mit der Gründung einer Schülerabteilung.

1912
Den ersten Meistertitel erringt beim „Gauturnen" der Turnkamerad Willy JAGOW.

1914 - 1918
Der 1. Weltkrieg hinterläßt auch schmerzliche Lücken bei unseren Mitgliedern.

1919
Neuanfang. Der vor dem Krieg gewählte Wilhelm FIEK wird als 1. Vorsitzender bestätigt. Fritz PAUL wird 1. Turnwart, Karl LATUSKE Schriftwart und Wilhelm GÜHL wird Kassierer.
Wir heißen immer noch Männerturnverein (MTV).
Die Gartenstadt entsteht. Dadurch großer Mitgliederzuwachs.
Und...es wird eine Damenabteilung gegründet.
Der Sportclub Staaken (Fußball) wird gegründet und schließt sich unserem Verein an. Die Mitgliederzahl erhöht sich auf 188.

1920
Die Fußballer geben die Mitgliedschaft im MTV wieder auf und verlassen, bis auf 18 Mitglieder, unseren Verein. Ein Rückschlag bzw. Stagnation bei den turnfreudigen Sportskameraden. Nie verzagende Mitglieder, die alle an einem Strang ziehen, holen wieder Neumitglieder in dem MTV. Es wird eine Schülerinnen-Abteilung gegründet.

1922
Einweihung des Sportplatzes Staaken, dadurch großer Aufschwung der Leichtathletik-Abteilung.

1923
Fahnenweihe eines Vereinsbanners. Gustav HORNEMANN, Fritz und Karl BARTHEL werden die ersten Ehrenmitglieder. Stetiges Anwachsen der Mitgliederzahlen. Eine Hausfrauenabteilung wird gegründet, sowie eine Altersturnriege. Wir haben Leistungsturner, die gute Erfolge bei Meisterschaften verbuchen können.

1925
Gründung eines Spielmannszuges mit vier Trommlern und sechs Flötern. Die Musiker begleiten die Mannschaften zu allen Turnwettkämpfen.

1926
Der Bau einer Turnhalle scheitert an der Finanzierung.

1927
Gründung einer Handball-Abteilung.

1928
Es gibt auch die ersten Streitigkeiten. Oft wechselnde Vorsitzende. In der Chronik lesen wir: Stillstand in der Entwicklung des Vereins.

1931
Das Vereinsjubiläum zum 25jährigen Bestehen des MTV, Stiftungsfest genannt. Die Streitigkeiten und Querelen sind vergessen. Ein resoluter, junger Vorsitzender, Heinz TISCHNER, bringt den neuen nötigen Schwung und eine gewisse Strenge in den Verein. Die Handball-Abteilung wird ständig größer.

1935
Es bildet sich eine Damen-Handballmannschaft. Ein nochmaliger Zusammenschluß mit dem SC Staaken, aber - man gibt sich den Namen: Turn- und Sportverein Staaken!!! Unser heutiger TSV.

1939 - 1945
Es wiederholt sich das Schicksal von 1914. Der 2. Weltkrieg belastet und überschattet unser Vereinsleben sehr stark. Durch eine konsequente Jugendarbeit, die in diesen Jahren geleistet wird, in Verbindung mit unermüdlichen restlichen „Alten", hält man den Verein in den Kriegsjahren über Wasser. Die Jugendabteilung zählt 87 Mitglieder. Es gibt Handballmannschaften für Frauen und Männer, Faustball und Tischtennis kommen als neue Abteilungen dazu. 25 Mitglieder lassen im Krieg ihr Leben.

1945-1948
Es existiert eine Sportgruppe Staaken.

1949
Die wiedergründung des TSV erfolgt am 30.03.1949 aus den Mitgliedern der vorangegangenen Sportgruppe. Die sportliche betätigung bezieht sich auf Turnen, Faustball, Handball und Tischtennis. Man bemüht sich wieder ein geordnetes Vereinsleben aufzubauen. 1. Vorsitzender wird Hans BODENSIEK. Richsrd SCHULTZ initiiert wieder einen Spielmannszug. Ein kontinuierlicher Vereinsaufbau ist schwer möglich, da sich Berlin in „Ost" und „West" zu teilen droht - Staaken liegt nun an der Grenze zur sowjetischen Besatzungszone.

1951
Endgültige Teilung Staakens. Grenzverlauf: Finkenkruger Weg - Nennhauser Damm.
Der Verein zählt nunmehr 350 Mitglieder. An der Straße 331 wird das neue Vereinsheim eingerichtet. Die Mitgliederzahl steigt weiter an.

1956
Die Mitgliederzahl beträgt zum 50jährigen Bestehen im Mai 250 Jugendliche und 120 Erwachsene und wächst bis 1974 auf insgesamt 760 Mitglieder.

1961
Der Bau der Berliner Mauer teilt nicht nur Berlin in „Ost" und „West", sondern auch Staaken.

1975
Das 1000ste Mitglied wird im TSV aufgenommen. Der Spielmannszug besteht 50 Jahre und ist längst als eine Institution über die Grenzen Berlins hinaus bekannt.

1976
„Freude - Spiel - Turnen" lautet das Motto zur 70jahrfeier. Im Spektefeld wird unsere Breitensportarbeit der Bevölkerung näher gebracht. Gefeiert wurde im Schützenhof Hakenfelde.

1986 und 1996
80jähriges und 90jähriges Bestehen.

An dieser Stelle schließen wir die zwar kurze, aber hoffentlich wenigstens etwas aufschlußreiche Reise in die bewegte Vergangenheit des TSV Staaken ab, mit der Hoffnung diese Chronik im Laufe der nächsten Jahre mit weiteren positiven Rückblicken und Erinnerungen anreichern zu können.

Die Chronik wurde in weiten Teilen aus der Vereinszeitung INFO (Ausgabe 41) übernommen. Den Originaltext schrieb Günter Brennecke